Ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken der Opfer der Flutkatastrophe

Ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken der Opfer der Flutkatastrophe

Hope (c) Gemeinde Blankenheim
Datum:
Di. 10. Aug. 2021
Von:
Martin Westenburger

In der unter Coronabedingungen fast voll besetzten Kirche in Lommersdorf stand am 18. April ein mit einem schwarzen Tuch verhüllter Sarg, darauf drei Fotos und ein    leerer Bilderrahmen. Die drei Personen auf den Fotos gaben den Zahlen Gesichter. Es waren Personen, die an Corona verstorben sind und deren Lebensgeschichte von Pastoralreferentin Hoeren und Pastoralreferent Westenburger kurz skizziert wurden.  Den leeren Bilderrahmen konnte jede und jeder in Gedanken mit der Person füllen, um die er oder sie trauert.

Dann wurde von der Würde der Untröstlichkeit gesprochen. Eine Würde, die sich eben nicht so einfach hinwegtrösten lässt. Die die Frage offen hält, die am Grund jeder Form von Leid oder Schmerz verborgen ist. Die Frage nach dem Warum? Wir können sie nicht beantworten, wir können nur auf Gott vertrauen und wir dürfen klagen. Drei aktuelle Klagegebete wurden verlesen.

Die Anwesenden entzündeten jeweils eine Kerze, die sie um den Sarg herumstellten und konnten einen Brief an ihre oder ihren Verstorbenen schreiben.

Auf dem Hintergrund der Ostergeschichte – die Frauen wollen Jesus salben, machen sich Gedanken, wer den Stein vom Grabe weggewälzt und finden das Grab offen und Jesus ist auferstanden – wurden die Steine, die die Pandemie auf den Lebensweg so vieler gerollt hat, thematisiert. Ein Haufen Steine vor einem Grabkreuz symbolisierte das. Eine offene Tür neben dem Altar mit der Osterkerze darin, stand für die Türen, die sich im Leben auch wieder öffnen.

Die Andacht wurde musikalisch untermalt von Reinhild Jovari an der Orgel und einem kleinen Gesangsensemble.

Die Andacht endete vor der Kirche an einem Feuer, in dem die geschriebenen Briefe verbrannt werden konnten, damit die aufgeschriebenen Gedanken, wie der Rauch gegen den Himmel zu Gott und den Verstorbenen aufsteigen konnten. Dazu wurden zwei Popsongs gespielt, in denen sich die Sänger mit der Trauer um einen lieben Verstorbenen auseinandersetzen. Jede und jeder verließ die Andacht mit einem kleinen Glas mit einer Kerze, einer weißen Rose und sicherlich mit vielem mehr.

Pastoralreferent                                                                                                                                      Martin Westenburger